Die Stadt Goslar bietet ab sofort über die Software openR@thaus die ersten Dienstleistungen online an. Zu Beginn können Goslarer Bürgerinnen und Bürger 14 Basisdienstleistungen über das Serviceportal service.goslar.de in Anspruch nehmen. Das Angebot soll sukzessive ausgebaut werden mit dem Ziel eines landkreisweiten Serviceportals, über das Bürgerinnen und Bürger mit einmaliger Registrierung in ihrer Kommune oder beim Landkreis Leistungen beantragen können.
Zum Start stellten Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk, Oliver Kasties, Fachbereichsleiter Zentrale Dienste, Claudia Marx, Fachdienstleiterin Organisation, und ihr zuständiger Mitarbeiter Niels-Christian Nielsen sowie Holger Dettmer, Fachdienstleiter IT-Service, den neuen Online-Service vor. Rathausmitarbeiter Andreas Zimmer führte die Nutzung des Portals vor und beantragte eine Geburtsurkunde.
Zu den 14 Basisdienstleistungen gehören die Hundesteuer-An- und Abmeldung, die Bestellung von Urkunden wie Eheurkunde, Geburts-, Lebenspartnerschafts oder Sterbeurkunde, die einfache und erweiterte Meldebescheinigung sowie die einfache und erweiterte Melderegisterauskunft, Anmeldung, Ummeldung und Abmeldung von Gewerbe sowie das Ideen- und Beschwerdemanagement. Das Serviceportal beinhaltet außerdem eine ePayment-Funktion sowie eine zentrale Benutzerkontoverwaltung. Somit können Verwaltungsdienstleistungen rund um die Uhr von zu Hause oder unterwegs aus beantragt und via PayPal oder GiroPay bezahlt werden – auch mit mobilen Endgeräten.
„Für mich ist das nicht „nice to have“, sondern Pflichtprogramm“, betonte Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk. „Bürgerinnen und Bürger haben das Recht, Dienstleistungen ihrer Kommune digital in Anspruch zu nehmen.“ Bevor die Stadt ihre Öffnungszeiten auf Abendstunden und Wochenenden ausweite, um den Bedürfnissen insbesondere der Berufstätigen gerecht zu werden, gelte es, das digitale Angebot auszubauen. „Wir sind in der Pflicht, unseren Bürgerservice digital zu verbessern. Wir sind schließlich Dienstleister für die Bürgerschaft.“
Im Juni 2020 bahnte sich das Projekt an. Gemeinsam mit der Firma ITEBO, dem Landkreis Goslar und den kreisangehörigen Kommunen einigte man sich auf eine gemeinsame, landkreisweite Lösung mit Projektleitung durch die Stadt Goslar. Mit dabei sind neben Landkreis und Stadt Goslar die Kommunen Bad Harzburg, Liebenburg, Seesen, Braunlage, Clausthal-Zellerfeld, Langelsheim und Lutter. Bad Harzburg und Liebenburg stehen als nächste Kommunen bereits in den Startlöchern, wie Niels-Christian Nielsen berichtete.
Projektbeginn bei der Stadt Goslar war im Herbst vergangenen Jahres. Jetzt geht das Serviceportal mit den ersten Dienstleistungen an den Start. Zeitnah sollen weitere Angebote folgen wie die Beantragung von Auskunfts- oder Übermittlungssperren, die Abmeldung einer Nebenwohnung, Statusabfragen zum Personalausweis und Reisepass oder auch die Bewerbung als Wahlhelferin und Wahlhelfer. „Sobald ein neuer Service verfügbar ist, schieben wir den nach“, kündigte Oliver Kasties an und nannte als besonders nachgefragt die Themen Anwohnerparken, Sondernutzungen und Kitaanmeldungen.
Wenn der Prozess innerhalb des Landkreises weiter fortgeschritten sei, müsse sich die Bürgerin oder der Bürger keine Gedanken mehr um die Zuständigkeiten machen, erklärte Claudia Marx. Ob nun der Landkreis oder die Kommune zuständig ist, sei dann egal, der Nutzer könne über OpenR@thaus seine gewünschte Dienstleistung beantragen. „Wir hatten früher viele Insellösungen“, merkte Holger Dettmer an. „Man merkt, dass jetzt die Zeit ist, in der alles zusammenwächst.“ Nielsen wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die zentralen Benutzerkonten über den Landkreis gepflegt werden. Bei der Registrierung bzw. Anmeldung, wird die Nutzerin oder der Nutzer deshalb vorübergehend zur Seite des Landkreises weitergeleitet.
Mit dem Start des neuen Serviceportals der Stadt Goslar wurde eine hervorragende Basis gelegt. Wir freuen uns auf den gemeinsamen Ausbau des Projektes und sehen vor allem in der interkommunalen Zusammenarbeit auf Kreisebene eine sehr gute Basis zum Gelingen und Umsetzen des OZG. Wir holen den Bürger dort ab, wo er lebt und die meisten Kontakte (je nach Lebenslage) zu „seiner“ Kommune hat.
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